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222756

(2018) Klopstock/Milton – Teleskopie der Moderne, Stuttgart, Metzler.

Milton und Klopstock

Anselm Haverkamp

pp. 229-234

Miltons Einfluß auf Klopstock liegt auf der Hand und ist doch fast unerforscht. Allerdings ist Einfluß eine denkbar ungenaue Metapher für das Folgeverhältnis, in dem das Projekt des Messias, das die längste Zeit seines Erfolgs unvollendet blieb, sich auf Paradise Lost bezog und in dessen Wirkung, deren zeitgenössischen Höhepunkt Bodmers Milton-Übersetzung bildete (2. Aufl. 1742), hineinragt. Dreierlei ist zu unterscheiden: Klopstocks Beeindruckung von Milton als dichterischem Modell (1), Klopstocks Bezüge auf Milton im Vergleich beider Epen (2), und Klopstocks unbeschriebene Rolle in der von Milton markierten übernationalen Hinsicht einer poetischen Logik (3). Anders als Milton, dessen Epos epochale Bedeutung gewann, ist Klopstock nicht wegen seines epischen Werks, sondern wegen seiner Gedichte, und mit diesen kaum mehr als für eine Generation prägend geblieben (Haverkamp 1982 und 1994; Kohl 2000, 6); die avantgardistischen Aspekte seiner Lyrik sind dagegen noch kaum erkannt (Menninghaus 1989; Berndt 2014).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04684-0_12

Full citation:

Haverkamp, A. (2018). Milton und Klopstock, in Klopstock/Milton – Teleskopie der Moderne, Stuttgart, Metzler, pp. 229-234.

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