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191029

(2002) Georg Simmel und Max Weber, Dordrecht, Springer.

Die Philosophie in ihrer Bedeutung für die Entwicklung einer Theorie der Moderne bei Simmel und Weber

Duk-Yung Kim

pp. 361-413

Die Kultur- und Sozialwissenschaften im allgemeinen und die Soziologie im speziellen um die Jahrhundertwende haben sich zum großen Teil durch Auseinandersetzungen mit der Philosophie entwickelt. Dies gilt nicht weniger für Georg Simmel und Max Weber. Simmel ist eigentlich Philosoph und hält die Soziologie für sein "Nebenfach". Demgemäß hat er sich intensiv mit verschiedenen philosophischen Denktraditionen beschäftigt, auch und insbesondere mit Kant und Nietzsche. Sowohl die Entwicklung seiner eigenen Philosophie als auch der Soziologie hatte den philosophischen Disziplinen viel zu verdanken. Bei Weber sieht es anders aus. Im Gegensatz zu Simmel hat er nämlich die Philosophie niemals zu seinem eigentlichen Thema gemacht. Trotzdem kann man die Position und Bedeutung der Philosophie für seine kultur- und sozialwissenschaftliche Entwicklung nicht bestreiten. Sein Verhältnis zum südwestdeutschen Neukantianismus bedarf hier kaum der Erwähnung. Darüber hinaus wird durch neuere Forschungen die Phänomenologie Edmund Husserls als ein wichtiger philosophischer Hintergrund für die Methodologie Webers betrachtet. Ferner verbindet man Weber mit Kant und insbesondere mit Nietzsche. Das bedeutet: Ohne Berücksichtigung der philosophischen Strömungen kann eine Simmel und Weber vergleichende Studie nicht auskommen. Im folgenden soll also zunächst auf die Philosophie Kants und Nietzsches in ihrer entwicklungsgeschichtlichen Bedeutung für Simmel und Weber eingegangen werden. Im darauf folgenden Teil werden der Neukantianismus und die Phänomenologie betrachtet. Insofern dient die Diskussion zu Kant und Nietzsche als Verbindung des ersten mit dem zweiten Teile vorliegender Arbeit. Grundlegend für die Untersuchung über die philosophischen Hintergründe Simmels und Webers ist der Gedanke, daß diese verschiedenen Philosophien jeweils eine Theorie der Moderne darstellen. Von diesem Grundgedanken ausgehend wird im folgenden danach gefragt, welche Aspekte dieser Denkdisziplinen Simmel und Weber modern fanden und sich für ihre eigene Gedankenwelt aneigneten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-10146-8_5

Full citation:

Kim, D. (2002). Die Philosophie in ihrer Bedeutung für die Entwicklung einer Theorie der Moderne bei Simmel und Weber, in Georg Simmel und Max Weber, Dordrecht, Springer, pp. 361-413.

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