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Der Besuch einer polnischen Buchhandlung hält einige Überraschungen parat, besonders dann, wenn man die Absicht verfolgt, ein ‚Stück" junge, zeitgenössische Literatur zu erwerben. Auf den üblich großen Tischen, auf denen die Bücher zum Verkauf ausgebreitet werden, findet man statt den herkömmlichen Formaten recht Seltsames. So lässt sich etwa ein Pappkarton, in dem eine Flasche steckt, als ein ‚Stück" Poesie erwerben. Ein Lyrikband ist gestaltet, als wäre er die neuste Ausgabe der Bunten oder der Bild am Sonntag. Die Prosa eines jungen Schriftstellers lässt sich nur noch als Comicband kaufen, die seiner Kollegin besteht aus Rap-Versen, und die Zunft jüngster Lyriker verzichtet gänzlich auf das gedruckte Wort und bietet ihre Gedichte auf Tonträgern an – mal mit, mal ohne instrumentale Begleitung. Geht man auf die andere Seite des Tisches, so erblickt man den Bildband eines jungen Malers, dessen Produkt als Roman angepriesen wird.

DOI: 10.1007/978-3-531-94259-9_11

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