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222900

(1993) Politisches Denken Jahrbuch 1993, Stuttgart, Metzler.

Der Intensitätsgrad des Politischen

Günter Figal

pp. 105-116

»Die politische Welt«, so heißt es im sechsten Kapitel von Schmitts Schrift über den Begriff des Politischen, »ist ein Pluriversum, kein Universum« (BP, 54)2. Man muß kein besonders hellsichtiger Diagnostiker sein, um diesen Satz durch die geschichtlichen Ereignisse der letzten Jahre bestätigt zu finden. Der Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums hat die politische Welt partikularistischer werden lassen; die Überzeugung, daß das Ende des Kalten Krieges die Weltgesellschaft, gar als den »idyllischen Endzustand der restlosen und endgültigen Endpolitisierung« (BP, 54), nähergebracht hätte, wäre so abwegig wie kaum eine andere. Und gezeigt hat sich auch: Wo der »Pluralismus der Staatenwelt« neu entdeckt und praktiziert wird, findet sich »die reale Möglichkeit des Feindes« bestätigt. Bestätigt ist damit der Begriff des Politischen, demzufolge die »spezifisch politische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen«, diejenige von Freund und Feind ist (BP, 26).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03503-5_9

Full citation:

Figal, G. (1993)., Der Intensitätsgrad des Politischen, in V. Gerhardt, H. Ottmann & M. Thompson (Hrsg.), Politisches Denken Jahrbuch 1993, Stuttgart, Metzler, pp. 105-116.

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