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221415

(2018) Revisionen des Realismus, Stuttgart, Metzler.

Diskurse über die Erosion der Realität

Beobachtungen nach der Rückkehr des Realismus

Gerhard Schweppenhäuser

pp. 141-149

Wer am Ende des 20. Jahrhunderts prophezeit hätte, dass in den Kulturwissenschaften und in der Philosophie eine Renaissance der Realismusthematik bevorsteht, hätte vermutlich wenig Zustimmung erfahren. Zu stark war in Frankreich, im übrigen Kontinentaleuropa und auch in den USA die Dominanz des Poststrukturalismus mit seiner Tendenz zum semiotischen Konstruktivismus. Roland Barthes hatte in den 1960er Jahren den Tod des Autors verkündet, Michel Foucault den Tod des Subjekts und Jean Baudrillard rief in den 1970ern den Todeskampf des Realen aus. Im Reich der Debatten hatte die Herrschaft der Zeichen begonnen. Nicht nur die Idee des Subjekts sollte von der Bühne abtreten, sondern auch ihr Pendant, also die Annahme, es gebe eine subjektexterne Realität, für die die Zeichen stehen und auf die sie zu beziehen sind.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04628-4_7

Full citation:

Schweppenhäuser, G. (2018). Diskurse über die Erosion der Realität: Beobachtungen nach der Rückkehr des Realismus, in Revisionen des Realismus, Stuttgart, Metzler, pp. 141-149.

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