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221227

(2012) Die Grenzen des Revisionismus, Dordrecht, Springer.

Einleitung

Matthias Neuber

pp. 13-21

In der wissenschaftsphilosophischen Diskussion der letzten zehn bis fünfzehn Jahre hat sich eine Richtung etabliert, die man als ‚transzendentalen Revisionismus "bezeichnen kann. Es handelt sich dabei um den Versuch, das erstmals in der theoretischen Philosophie Immanuel Kants zum Tragen kommende Programm einer transzendentalen Wissenschaftsbegründung einer grundlegenden, aber gleichzeitig die wesentlichen Kerngedanken Kants erhaltenden Revision zu unterziehen. Die historischen Wurzeln dieses Programms liegen im frühen 20. Jahrhundert. Zu seinen wichtigsten Repräsentanten zählen u. a. der frühe Moritz Schlick sowie der frühe Ernst Cassirer. Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, die Positionen dieser beiden Philosophen anhand des sog. Raumproblems vergleichend darzustellen und hinsichtlich des jeweils feststellbaren Lösungspotentials umfassend zu beurteilen. Dabei wird sich zeigen, dass es eine ganze Reihe von Gründen gibt, die es als nahe liegend erscheinen lassen, den vom frühen Schlick vertretenen ‚kritische Realismus' als den gegenüber dem vom frühen Cassirer vertretenen ‚kritischen Idealismus' aussichtsreicheren Standpunkt anzusehen. Ironischerweise führt der ‚realistische" Ansatz Schlicks aber letztlich zur Überwindung des transzendentalphilosophischen Ansatzes als solchen und damit auch zur Hinfälligkeit jeglicher Form von transzendentalen Revisionismus.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-7091-0966-3_1

Full citation:

Neuber, M. (2012). Einleitung, in Die Grenzen des Revisionismus, Dordrecht, Springer, pp. 13-21.

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