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221020

(1998) Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler.

Das hypertrophe Ich Fichtes

Hans Heinz Holz

pp. 283-310

Der Dualismus von Anschauung und Begriff, von Naturnotwendigkeit im Reich der Sinnlichkeit und Erfahrung gegenüber intelligibler Freiheit im Reich der Sittlichkeit und Zwecke konnte die Philosophen, die von Kant aus den Geleisen traditioneller Systematik geworfen worden waren, auf die Dauer nicht befriedigen. Gerade diejenigen, die Kants transzendentalphilosophische Wende ernst nahmen und die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis nicht beiseite schieben wollten, mochten sich nicht damit abfinden, dass Kant die eigentlichen Gegenstände der Philosophie, die letztlich auf die Frage nach dem Begriff von Welt im ganzen als universellem Zusammenhang der Teile, der Verlaufsprozesse und der Zwecke zurückführen, in den Bereich des transzendentalen Scheins verwiesen hatte. In Kants systematischem Ansatz selbst schien eine konstitutive Tiefenschicht aufgespürt werden zu können, von der aus die Kritik der reinen Vernunft sich nur als eine Propädeutik erweist, die die Leitplanken für eine spekulative Philosophie zieht; von ihr aus wäre dann ein nächster Schritt zu tun, der die Transzendentalphilosophie erst zu sich selbst und zu ihrem spekulativen Ergebnis brächte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03707-7_13

Full citation:

Holz, H.H. (1998). Das hypertrophe Ich Fichtes, in Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler, pp. 283-310.

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