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221020

(1998) Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler.

Die Hauptströmungen der Aufklärung

Hans Heinz Holz

pp. 36-75

Die Themen, aus denen sich das Weltanschauungsgeflecht der Aufklärung heraus spinnt, konvergieren und kulminieren insgesamt in einem Zentralmotiv, der Vernunft als höchster Instanz, die sich sowohl in der Gesetzlichkeit des Naturgeschehens wie im Denken und Verhalten des einzelnen Menschen ausdrückt und schliesslich auch in der Organisation der Gesellschaft und im Verlauf der Geschichte durchsetzen muss. Die »Göttin Vernunft«, die Robespierre inthronisierte1, ist die allegorische Kondensation des abstrakten Prinzips, dessen universelle Geltung durch ein Jahrhundert erkämpft und gefestigt wurde; in allen ihren Selbstdarstellungen wird die Generation der Revolutionäre dieser Kultfigur bildhafte Gestalt geben.2 Hegels Konzept der »List der Vernunft« ist die letzte und schon dialektisch gebrochene Konfiguration dieses Prinzips, die noch die Unvernunft im Besonderen der Vernünftigkeit des Allgemeinen einfügt und dienstbar macht.3

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03707-7_2

Full citation:

Holz, H.H. (1998). Die Hauptströmungen der Aufklärung, in Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler, pp. 36-75.

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