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220823

(2017) Hybride Events, Dordrecht, Springer.

Hybridisierung, Sensualität und Performanz

Markus Tauschek

pp. 267-281

"So heiß und sexy ist das Grufti-Treffen" – titelte die Bildzeitung im Mai 2015 und rückte damit das Leipziger Wave-Gotik-Treffen in ein eindeutig sexualisiertes Licht: "Vor allem die Ladies zeigen auch in diesem Jahr wieder viel Haut und tolle Kostüme". Diese Lesart des Leipziger Festivals griff konsequenterweise auch eine den Pressetext begleitende Fotografie auf, auf der eine junge Frau mit leuchtend violetten Haaren, ebenso violett geschminkten Lippen, schwarzen Ohrringen und einem schwarzen Collier um den Hals sowie einem weit ausgeschnittenen Dekolleté zu sehen war: "Miezi aus Chemnitz präsentiert ihren tollen Kopfschmuck und jede Menge mehr…", lautete die dazu gehörige Bildunterschrift, die suggeriert, das weltweit größte Treffen der schwarzen, Grufti- oder Gothicszene mit über 20.000 Besucherinnen und Besuchern bestünde ausschließlich aus fotogenen, bis ins letzte Detail optisch formatierten Festivalbesucherinnen, die die fotografierende Umwelt offenbar ausschließlich über das mit drei vielsagenden Punkten versehene "jede Menge mehr" wahrnimmt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-16825-4_19

Full citation:

Tauschek, M. (2017)., Hybridisierung, Sensualität und Performanz, in G. Betz, R. Hitzler, A. Niederbacher & L. Schäfer (Hrsg.), Hybride Events, Dordrecht, Springer, pp. 267-281.

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