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220723

(2018) Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler.

Logischer Empirismus

Michael Festl

pp. 271-280

Bis Mitte der 1930er Jahre galt John Dewey als führender Philosoph der Vereinigten Staaten von Amerika. Er war, in Commagers Worten, »the guide, the mentor, and the conscience of the American people: it is scarcely an exaggeration to say that for a generation no major issue was clarified until Dewey had spoken«, und er sprach viel, er war »the advocate of a hundred reforms« (1950, 100). Von der New York Times wurde Dewey kurzerhand zu »America's Philosopher« erklärt (zit. nach Hickman/Alexander 1998, ix). Und Hilda Neatby schrieb 1953, kurz nach Deweys Tod: »Dewey has been to our age what Aristotle was to the later Middle Ages, not a philosopher, but the philosopher« (1953, 22–23). Für die professionelle Philosophie mag dies, wie Campbell in Bezug auf die American Philosophical Association zeigt (2006), nicht in gleichem Maße gegolten haben; der Pragmatismus-Hype, den insbesondere James‹ Pragmatism (erschienen 1907) ausgelöst hatte, war hier in den 1930er Jahren schon wieder abgeebbt. Gleichwohl darf man, vor allem mit internationalem Blick auf die Philosophie, nicht unterschätzen, welch immense Wirkung deweysche Schriften wie Experience and Nature von 1925, Art as Experience von 1934 und Logic: Theory of Inquiry von 1938 auslösten (s. Kap. 39). Gerade beim Blick auf die deutschsprachige Philosophie und deren intensive, wenn auch meist polemische Auseinandersetzung mit Deweys Instrumentalismus (s. Kap. 38 und 40), wird deutlich, dass Dewey auch innerhalb der Gilde als der führende Philosoph der USA der 1930er Jahre wahrgenommen wurde.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04557-7_37

Full citation:

Festl, M. (2018)., Logischer Empirismus, in M. Festl (Hrsg.), Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler, pp. 271-280.

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