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(1999) Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler.
Individuum est ineffabile
Selbstdeutungen des Ich und der Stellenwert der Autobiographie
Carola Hilmes
pp. 284-302
René Magrittes bekanntes Gemälde La réproduction interdite (1937) zeigt einen Mann vor dem Spiegel, der nicht, wie nach den Regeln der Optik zu erwarten, das Gesicht des Mannes zeigt, sondern dessen Rückseite, den wohlfrisierten Hinterkopf und die breiten Schultern im schwarzen Jackett. Der Betrachter des Gemäldes sieht den Mann also zweimal von hinten. Das auf dem Kaminsims liegende Buch Aventures d"Arthur Gordon Pym gibt der Spiegel richtig wieder, nämlich spiegelverkehrt.1 Magritte ist für diese Art der Irritation bekannt. Indem er die Bedingungen unserer Wahrnehmung thematisiert, durchbricht er unsere Sehgewohnheiten. Der gemalte Spiegel verweist auf das Bild als Spiegel. In ihm spiegelt sich der Betrachter so wie es das Bild zeigt. Zu gerne würde er hinter den Spiegel gucken, aber da gibt's nichts zu sehen.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-476-05565-1_15
Full citation:
Hilmes, C. (1999)., Individuum est ineffabile: Selbstdeutungen des Ich und der Stellenwert der Autobiographie, in G. Von Graevenitz (Hrsg.), Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, pp. 284-302.
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