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219423

(2012) Mythos Determinismus, Dordrecht, Springer.

Das Buch der Natur entziffern

Brigitte Falkenburg

pp. 57-106

Im ersten Kapitel haben wir gesehen, dass die Philosophie des Geistes seit ihren Anfängen bei Descartes und Hobbes dem Kampfplatz der Metaphysik nicht wirklich entrinnen konnte. Dagegen begann die exakte Naturwissenschaft ihren Siegeszug mit Galileis und Newtons Physik. Die Metaphysiker des 17. und 18. Jahrhunderts hätten die Strenge der mathematischen Naturerkenntnis gern auf die Begründung ihrer Systeme übertragen. Doch alle ihre Systeme blieben umstritten, angefangen mit dem Cartesischen Dualismus. Weder Descartes noch seinen Nachfolgern gelang es ein tragfähiges philosophisches Fundament zu errichten, auf das die nächsten Denker aufbauen konnten, anstatt es sofort wieder umzustoßen. Zu den einhelligsten Ergebnissen gelangten noch diejenigen Metaphysiker, die sich auch inhaltlich auf die naturwissenschaftliche Erkenntnis stützten – das waren die Materialisten. Denker der französischen Aufklärung wie La Mettrie und d"Holbach übernahmen von Hobbes die Auffassung, das Gehirn sei nur eine Art Rechenmaschine und die Gesetze der Materie seien auch die des Geistes. Die Materialisten der frühen Neuzeit vertraten einen Determinismus, wie ihn dann um 1800 Laplace artikulierte. Ihm zufolge ist das Naturgeschehen vollständig durch die strikten Gesetze der Physik bestimmt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-25098-9_2

Full citation:

Falkenburg, B. (2012). Das Buch der Natur entziffern, in Mythos Determinismus, Dordrecht, Springer, pp. 57-106.

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