Repository | Book | Chapter

217266

(2018) Handbuch Sound, Stuttgart, Metzler.

Auralität

Veit Erlmann

pp. 8-13

Das Hören, so schrieb Roland Barthes einmal, hat in unseren Wörterbüchern keinen Ort (Barthes 1990, 263). Man tut Barthes nicht unrecht, wenn man seine Behauptung ein wenig erweitert und, unter Rückgriff auf eine seiner zahlreichen schillernden Wortschöpfungen, statt vom fehlenden Hören von einer ›Exnomination‹ des Hörens spricht. Denn Barthes zielt mit seiner Behauptung nicht primär auf den expliziten Ausschluss des Auditiven aus den Wissensdiskursen ab. Vielmehr geht es ihm um die Tatsache, dass sich das Hören zu den jeweils vorherrschenden Wissensordnungen in ein vermeintlich naturgegebenes Verhältnis zu setzen scheint, indem es sich selbst nicht benennt. Barthes unterscheidet nämlich zwischen zwei Formen von Hören. Auf der einen Seite ein Hören, das auf dem Wiedererkennen und der Entzifferung – oder, wie er es nennt, der Signifikation – eines Codes beruht und das letztendlich nichts anderes beinhaltet als die Aktivierung der animalischen ›physiologischen Hörfähigkeit‹...

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05421-0_2

Full citation:

Erlmann, V. (2018)., Auralität, in D. Morat & H. Ziemer (Hrsg.), Handbuch Sound, Stuttgart, Metzler, pp. 8-13.

This document is unfortunately not available for download at the moment.