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204433

(2017) Handbuch Körpersoziologie I, Dordrecht, Springer.

Handlungstheorie

Michael Meuser

pp. 241-257

Anfang der 1990er Jahre hatte Hans Joas darauf hingewiesen, dass diejenigen soziologischen Handlungstheorien, die den Typus des rationalen Handelns ins Zentrum ihrer Analysen rücken, eine dreifache Unterstellung vornehmen: "Sie unterstellen den Handelnden erstens als fähig zum zielgerichteten Handeln, zweitens als seinen Körper beherrschend, drittens als autonom gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umwelt" (Joas 1992, S. 217). Joas kritisiert die Vernachlässigung des Körpers in der Mehrzahl der soziologischen Handlungstheorien und spricht in diesem Zusammenhang von einer "Art theoretischer Prüderie" (ebd., S. 245). Eine Überwindung dieser "Prüderie" im Sinne einer körpersoziologischen Fundierung der Theorie sozialen Handelns führt zu einem revidierten, nicht teleologischen Verständnis von Intentionalität, zu einem nicht instrumentalistisch begrenzten Verständnis des Verhältnisses des handelnden Subjekts zu seinem Körper und zu einem Akteursverständnis, das die Eingebundenheit des Handelnden in eine das individuelle Handeln erst ermöglichende, körperlich fundierte Intersubjektivität betont.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-04136-6_31

Full citation:

Meuser, M. (2017)., Handlungstheorie, in R. Gugutzer, G. Klein & M. Meuser (Hrsg.), Handbuch Körpersoziologie I, Dordrecht, Springer, pp. 241-257.

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