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(2014) Grenzen der Bildinterpretation, Dordrecht, Springer.
Die noch junge Disziplin der Visual History entstand in etwa zeitgleich mit der Wiederentdeckung der Spur in der Philosophie und der Kulturwissenschaft. Für beide ist eine Orientierung am indexikalischen Zeichen wesentlich, das in der Tradition von Peirce nicht nur eine Materialität im Sinne eines Abdrucks, einer physischen Spur oder eines visuellen Zeichens garantiert, sondern auch die Ausbildung einer regelrechten Wissenskunst erfordert, die die visuellen Spuren wieder zum Sprechen bringt und sie so als Quellen zu nutzen versteht. Einige der bedeutenden Beiträge der Visual History, wie etwa Georges Didi-Hubermans Buch » Bilder trotz allem « (2007), das bekanntlich vier in den Krematorien in Auschwitz aufgenommene Fotografien zum Gegenstand hat, nehmen nicht nur Extremfälle visueller Darstellung in den Blick, um zugleich Grundfragen der Bildinterpretation zu diskutieren, sondern verstehen sich auch explizit als Verteidigung des indexikalischen Charakters fotografischer Bilder.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-658-03996-7_5
Full citation:
Stiegler, B. (2014)., Conan Doyle, Visual History und das Indizienparadigma, in M. Müller & H. Soeffner (Hrsg.), Grenzen der Bildinterpretation, Dordrecht, Springer, pp. 79-96.
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