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199383

(1999) Autobiographische Schriften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

La Taillade

René König

pp. 417-426

Im Vorgehenden habe ich gelegentlich den Namen eines Gutshofes in Südwestfrankreich genannt, den meine Eltern unmittelbar nach der großen Weltwirtschaftskrise von 1929 gekauft hatten, nachdem, bald nach ihrer Rückkehr von Danzig nach Halle an der Saale, die wirtschaftliche Situation in Europa immer aussichtsloser erschien. Mein Vater blieb zwar Direktor und technischer Leiter der Halle'schen Maschinenfabrik und Eisengießerei, aber die Auftragssituation war nicht nur unentwegt schlecht, sondern verschlechterte sich fortlaufend. Die eigentliche Ursache lag wohl auch daran, daß sein unmittelbarer Vorgänger die Zügel mehr und mehr hatte schleifen lassen, bis ihn der Aufsichtsrat vorzeitig in Pension schickte und meinen Vater statt seiner zum Direktor machte, wohl auch in der Hoffnung, daß seine Erfahrungen aus Danzig und Osteuropa (er sprach übrigens sowohl gutes Polnisch wie stolperndes Russisch, das sich aber bei seiner allgemeinen Sprachbegabung fortlaufend besserte) ihm gute Beziehungen geschaffen hatten, so daß sich alles anfänglich ganz gut anließ. Aber das hielt nicht lange an.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-80859-2_39

Full citation:

König, R. (1999). La Taillade, in Autobiographische Schriften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 417-426.

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