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(2014) Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Émile Durkheim

Gernot Saalmann

pp. 32-36

Der Einfluss Durkheims auf Bourdieu tritt bei vielen deutschsprachigen Kommentatoren gegenüber dem Einfluss von Marx und Weber in den Hintergrund. Tatsächlich zitiert Bourdieu alle drei Klassiker der Soziologie etwa gleich oft und häufig in einem Satz (z.B. 1970b, 9; 1973, 12; 1993b, 22; 2000d, 39, 112–120). Einiges spricht dafür, den Einfluss Durkheims auf Bourdieu sogar höher anzusiedeln als den jedes anderen Autors. Beide verbanden Ethnologie und Soziologie, beide strebten nach einer wissenschaftstheoretisch begründeten »reinen« Soziologie, und beide hatten einen sozialkritischen Impuls, ohne sich ganz in den Dienst einer Bewegung zu stellen. In theoretischer Hinsicht kann man Bourdieus Lehre von Habitus und Feld als eine Weiterentwicklung von Durkheims Lehre von gesellschaftlicher Solidarität und Bewusstsein interpretieren. Schließlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen Durkheims Kombination qualitativer und quantitativer Methoden mit Bourdieus Vorgehen in Die feinen Unterschiede (1982c).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-01379-8_6

Full citation:

Saalmann, G. (2014)., Émile Durkheim, in G. Fröhlich & B. Rehbein (Hrsg.), Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 32-36.

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