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(1995) Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland, Stuttgart, Metzler.
Vom Ersten Weltkrieg an verbreitet sich in der deutschen Kultur eine Art anthropologischer Nominalismus, der den universalen Begriff vom Menschen in Frage stellt. Nicht zufällig genießt in jenen Jahren ein Autor wie Edmund Burke beachtliche Popularität, der zu seiner Zeit, in Polemiken gegen die Französische Revolution, der Proklamation der universalen Rechte des Menschen die erblich übertragenen Rechte des Engländers entgegengesetzt hatte, die nicht auf die Menschheit als solche rekurrierten, sondern auf eine jeweils bestimmte historische Gemeinschaft. Diese Haltung macht den Briten mitten im Ersten Weltkrieg für Sombart zitierfähig: Zwar gehöre Burke einem Volk von »Händlern« an, aber dennoch verleiht ihm der deutsche Chauvinist eine Art deutsche Ehrenbürgerschaft, indem er ihn zum »Anti-Engländer« erklärt.1 Voller Achtung und Wertschätzung sprechen von ihm, ebenfalls während des Krieges, Troeltsch2 und später Schmitt3, Vertreter der »konservativen Revolution« wie Moeller van den Bruck und Quabbe4.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-476-03593-6_3
Full citation:
Losurdo, D. (1995). Deutsche, Europäer, Zigeuner und Papuas, in Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland, Stuttgart, Metzler, pp. 61-109.
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