228334

(2018) Concordia 73.

Phenomenological research in Bulgaria

A historico-cultural Balance

Yvanka Raynova

pp. 41-54

Im folgenden Artikel wird eine kulturhistorische Bestandsaufnahme der Rezeption der Phänomenologie in Bulgarien angeboten. Es wird gezeigt, dass die Phänomenologie in Bulgarien relativ spät, erst in den 1960er Jahren, zum Objekt der philosophischen Untersuchungen wurde, wobei das ursprüngliche Interesse durch Jean-Paul Sartres Philosophie und nicht durch Husserls Phänomenologie aufkam. Während in der Periode von 1960-1989 die ideologisch gefärbte Kritik аn der Phänomenologie vorherrschte, erschienen nach der Wende einе Menge verschiedene, sogar unvereinbare Darstellungen der Klassiker der Phänomenologie. Die positive Seite dieser Neuinterpretationen sind die originalen Themen und Anwendungen der phänomenologischen und hermeneutischen Methode, die Übersetzungen der Schlüsseltexte der Phänomenologie, sowie die zunehmende Vernetzung und der Austausch durch gemeinsame Projekte und Tagungen zwischen bulgarischen und westlichen Philosophinnen und Philosophen. Zugleich wurden aber auch negative Seiten sichtbar, wie z.B. die Idolatrie von Autoren wie Heidegger und Derrida, die zur Verwendung von abstrusen Konzepten und manischen Nachahmungen, schlechten Übersetzungen und deformierten Darstellungen führte. Trotz dieser Unzulänglichkeiten, ist eine allmähliche thematische Diversifikation in den bulgarischen phänomenologischen Forschungen sichtbar, sowie die Einbeziehung bulgarischer Philosophinnen und Philosophen in den internationalen phänomenologischen Diskurs.

Publication details

Full citation:

Raynova, Y. (2018). Phenomenological research in Bulgaria: A historico-cultural Balance. Concordia 73, pp. 41-54.

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