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Prototypos, Typos und Ikone

Jean-Luc Marion

pp. 145-164

Wenn es sich bei einem Bild darum handelte, zu verlangen, dass es die Heiligkeit des Heiligen sichtbar macht, wer würde dann nicht eher den Ikonoklasmus fordern? Denn die Heiligkeit des Heiligen vor allem zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich jeglicher Determination entzieht, die ihre Unbedingtheit abschwächen und ihre Unendlichkeit einschränken würde. Das Heilige, das seine unermessliche Entfernung hütet, entzieht sich jedem Begreifen, dem des Geistes wie der Sinne. "Weder das Fleisch, noch das Blut, noch der Wille der Menschen" könnten zur Sichtbarkeit zwingen, "was kein Auge gesehen, was kein Ohr gehört hat, was nicht zum Herzen des Menschen emporgestiegen ist", gerade deshalb, weil "Gott es denen bereitet hat, die ihn lieben".

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-11198-4_8

Full citation:

Marion, J.-L. (2016)., Prototypos, Typos und Ikone, in C. Böhr (Hrsg.), Die Verfassung der Freiheit und das Sinnbild des Kreuzes, Dordrecht, Springer, pp. 145-164.

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