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223014

(2007) Intention und Funktion, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Familie und Schule

zwei Orte der Erziehung

Hartmann Tyrell, Raf Vanderstraeten

pp. 159-174

Widmet man der historischen Evolution der Erziehung Aufmerksamkeit, dann springt die schnelle Expansion der Schulerziehung seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts ins Auge. In einem begrenzten Zeitraum wird die Schule zu einer selbstverständlichen Station im Erziehungsprozess für fast jeden Heranwachsenden. Der Erziehungsprozess ist dabei auf (wenigstens) zwei unterschiedliche Milieus verteilt: Erziehung findet in der Familie und in der Schule statt. Diese Innendifferenzierung des Erziehungssystems, die Differenzierung von Familie und Schule, prägt seitdem die Identitätsentwicklung jedes Heranwachsenden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fanden hier grundlegende Änderungen statt, die in wenigen Jahrzehnten Tatsachen und Bewusstseinslagen verändert haben. In vielerlei Hinsichten sind Entscheidungen getroffen worden, die bis heute nachwirken. "Die Differenzierung von Familie und Schule – sowohl im Nacheinander der Biographie als im Nebeneinander des Lebensvollzugs – ist die erste Differenzierung von Differenzen, die erste Systemdifferenzierung, der der Heranwachsende sich ausgesetzt sieht, und es muss von unabschätzbarer Auswirkung sein, wenn jedermann heute auf diesem und keinem anderen Wege seine Identität suchen und binden muss", so Niklas Luhmann und Karl Eberhard Schorr (1982: 246f.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90627-0_8

Full citation:

Tyrell, H. , Vanderstraeten, R. (2007)., Familie und Schule: zwei Orte der Erziehung, in J. Aderhold & O. Kranz (Hrsg.), Intention und Funktion, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 159-174.

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