Repository | Book | Chapter

221816

(2010) Interkultur – Jugendkultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Paradoxien Interkultureller Pädagogik Oder

Wie sieht's aus mit Euerer Identität?

Frank-Olaf Radtke

pp. 145-174

Erziehung ist eine paradoxe Angelegenheit. Das gilt spätestens, seit Immanuel Kant sich in Erziehungsfragen eingemischt hatte. Mit der Frage: "Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?" knüpfte er Erziehung an Moral und verwickelte damit zumindest die deutsche Pädagogik in eine Reihe von Paradoxien, die sie bis heute beschäftigen und ihr immer erneut Anlass zu Kontroversen geben (vgl. zuletzt Helsper 2004, Tenorth 2006, Kojima 2009). In ihrer Selbstbeschreibung präsentiert sich die Erziehungskunst, neben der Regierungskunst, seither als eine besondere Form der Veränderung von Personen und ihrer Haltungen zum Leben. Aber anders als andere Techniken der Personenbeeinflussung wie z. B. Werbung, Propaganda, Agitation, Indoktrination oder Gehirnwäsche, kann Pädagogik ihre Mittel nicht allein an Nützlichkeiten, Effektivität und Effizienz ausrichten. Wie alle sozialen Praktiken muss sie ihre Ziele zusätzlich normativ wertrational begründen, ihre Methoden im Lichte der gesetzten Ziele selbst kontrollieren und vor einer aufmerksamen Öffentlichkeit legitimieren.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92601-8_8

Full citation:

Radtke, F. (2010)., Paradoxien Interkultureller Pädagogik Oder: Wie sieht's aus mit Euerer Identität?, in A. Hirsch & R. Kurt (Hrsg.), Interkultur – Jugendkultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 145-174.

This document is unfortunately not available for download at the moment.