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220947

(2018) Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Theater

Carsten Rohde

pp. 284-294

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Goethes Faust I zum Repertoireklassiker. Die verfügbaren statistischen Daten zeugen von einer verhältnismäßig hohen Aufführungsdichte. So erlebte der erste Teil am Königlichen Hoftheater Berlin zwischen 1838 und 1885 insgesamt 194 Aufführungen (Schäffer/Hartmann 1886, 28). Damit zählt Goethes Tragödie im Bereich des klassischen Dramas zu den meistgespielten Werken. Lediglich Erfolgsopern wie Wagners Tannhäuser oder Webers Freischütz waren in dieser Zeit noch um einiges zugkräftiger (vgl. auch die statistische Übersicht in Schanze 1973, 165–263). Nicht ganz so beliebt war Faust am Wiener Burgtheater, der damals renommiertesten Bühne im deutschen Sprachraum. Hier fanden zwischen 1839 und 1904 insgesamt 141 Aufführungen des ersten Teils von Faust statt (Alth 1979, 81). In den mittleren Stadt- und Hoftheatern sowie auf Provinzbühnen stand Goethes Stück ebenfalls relativ konstant auf dem Spielplan, am sächsischen Hoftheater z. B. wurde der erste Teil zwischen 1851 und 1910 nahezu in jedem Jahr durchschnittlich ein- bis dreimal gespielt, bisweilen auch häufiger (Brandt 1921, Anhang).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_33

Full citation:

Rohde, C. (2018)., Theater, in C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 284-294.

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