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220847

(2014) Die Sozialität des Erinnerns, Dordrecht, Springer.

Sich einer Erinnerung bemächtigen

Zum Zusammenhang von Kultur, Herrschaft und Erinnern bei Walter Benjamin

Lars Alberth

pp. 117-133

In einem Vergleich von Walter Benjamins Kunstwerkaufsatz, Baudelaire-Essay und geschichtsphilosophischen Thesen wird der Zusammenhang von Erfahrung, Chock und Erinnern untersucht. In den Blick geraten damit Kulturfabrikation, Benjamins unterschiedliche Konzeptionen von Erinnern bzw. Erfahren und die darin jeweils enthaltene Herrschaftskritik. Für Benjamins Theorie der Erinnerung in der Moderne sind dabei zwei Herrschaftsmechanismen zentral: Während die moderne Körperdressur in den Fabriken die Möglichkeit eines körperlichen Gedächtnisses zerstöre – unwillkürliche, nonkonforme Erinnerungen würden verunmöglicht –, treibe eine Geschichtsschreibung der Sieger die Fabrikation willkürlicher Erinnerungen voran. Im Anschluss an gegenwärtige Fragestellungen der Körper- und Kultursoziologie wird vorgeschlagen, einerseits das Vergessen des Körpers als Ausdruck von Herrschaftspraktiken im Sinne einer "Vernichtung von Nebenmöglichkeiten" zu untersuchen, andererseits Erinnerungspraktiken als Komponente jeder Kulturfabrikation zu verstehen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-03470-2_6

Full citation:

Alberth, L. (2014)., Sich einer Erinnerung bemächtigen: Zum Zusammenhang von Kultur, Herrschaft und Erinnern bei Walter Benjamin, in O. Dimbath & M. Heinlein (Hrsg.), Die Sozialität des Erinnerns, Dordrecht, Springer, pp. 117-133.

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