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220612

(2011) Metaphernanalyse, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Ausblick

Texte eröffnen und (metaphorischen) Sinn erschließen

Jan Kruse, Kay Biesel, Christian Schmieder

pp. 118-120

Es gibt etliche Verfahren in der interpretativen Sozialforschung, die als Schlüssel zum Eröffnen von Texten und zum Erschließen von Sinn genutzt werden können. Einen Schlüssel hierfür haben wir angeboten - die Metaphernanalyse. Aber: Es gibt auch andere Schlüssel - und diese sind im Prinzip Instrumente, die verschiedene Perspektiven auf den Text eröffnen. Der Analysegegenstand ist bei allen methodischen Verfahren der gleiche: nämlich sprachlich-kommunikativ konstruierter Sinn. Somit müssen sich alle Schlüssel sprachwissenschaftlich positionieren und sich auf semiotische Grundlagen beziehen. Die Inhaltsanalyse fokussiert z.B. auf die Ebene der Semantik - allerdings in einem ganz anderen Sinne als bspw. die Metaphernanalyse (vgl. Kapitel I.1.4). Die Positioning-Analyse fokussiert vor allem auf die Ebene der Pragmatik (vgl. Korobov 2001), die ethnomethodologische Konversationsanalyse u.E. insbesondere Pragmatik und Syntax (vgl. Bergmann 1988). Das große Problem vieler Analyseverfahren besteht jedoch im Prinzip darin, dass sie sprachwissenschaftlich "unterbelichtet" bzw. "unscharf'sind: Sie beleuchten entweder zu selektiv nur bestimmte sprachlich-kommunikative Phänomene, oder sie weisen ihren analytischen Fokus an den sprachlichen Daten gar nicht aus, verfolgen oftmals eine im Dunkeln bleibende, intuitiv-linguistische Sinnauslegung, die alltags- und erfahrungsbasiert ist.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92863-0_6

Full citation:

Kruse, J. , Biesel, K. , Schmieder, C. (2011). Ausblick: Texte eröffnen und (metaphorischen) Sinn erschließen, in Metaphernanalyse, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 118-120.

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