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220554

(1999) Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler.

Archaik und Moderne

Andreas Käuser

pp. 521-543

Wissenschaftliche Bemühungen, die sich um Begriff und Konzept der Moderne bemühen, sind aus den letzten fünfzehn Jahren eine Vielzahl zu verzeichnen. Dabei handelt es sich bei der gesichteten Forschungsliteratur noch gar nicht um die sogenannte Modernisierungstheorie oder Beiträge zur Postmodernedebatte, sondern ledigüch und ausschließlich soll von historischen Rekonstruktionen die Rede sein, seien dies nun begriffsgeschichtliche oder theoriehistorische Versuche. Diese Darstellungen können ganz grob in zwei Gruppen unterteilt werden, denen eine je andere Schwerpunktsetzung der Thematik entspricht. Die eine Forschungsgruppe betont die Modernität historischer Epochen oder die Modernität des Begriffs und des Konzepts.1 Sie orientiert sich also am ursprünglichen Wortgebrauch von modernus als »die derzeitige Zeit«.2 Cum grano salis und vorbehaltlich weiterer Differenzierung gehören dazu die bekannten Vorträge von Odo Marquard über die Modernität der Geisteswissenschaften3 und von Jürgen Habermas über das Projekt der Moderne4, dessen philosophischer Diskurs der Moderne5, aber auch die erneuten Anwendungen zur Thematik von Hans Robert Jauss6 oder die Beobachtungen der Moderne, die Niklas Luhmann getätigt hat.7 Auch Uwe Japps Literatur und Modernität hat die Tendenz, eher das »Neue« (10) als die »eigentliche Qualität der Modernität« (10) herauszustellen, also die Modernität der Moderne zu betonen, etwa in Hinsicht auf die Fortschrittsidee der Romantik (vgl. 217: »Modernität als Progression«) oder in Hinsicht auf den schlechthin avantgardistischen Charakter der »Epoche« der »Moderne« (294 ff.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05565-1_26

Full citation:

Käuser, A. (1999)., Archaik und Moderne, in G. Von Graevenitz (Hrsg.), Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, pp. 521-543.

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