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220453

(2010) Soziologie der Kompetenz, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Kompetenz – Eine neue Rationalität sozialer Differenzierung?

Inga Truschkat

pp. 69-84

Die aktuelle Prominenz des Begriffs Kompetenz leitet sich vor allem daraus ab, dass mit ihm die neuen (komplexeren) Anforderungen an das Individuum zu fassen versucht werden. Der Wandel der Erwerbsarbeit – so eine gängige Argumentation (vgl. stellvertretend Vonken 2001) – führe dazu, dass der Qualifikationsbegriff überholt sei. So sei er an ein stabiles Berufs- und Beschäftigungssystem gebunden und entspräche somit viel eher einem Positionsbegriff (vgl. Erpenbeck/Heyse 1996; kritisch dazu vgl. Arnold 1997). Die sich wandelnden Bedingungen machten aber eine Vorhersagbarkeit der notwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten, die zum dauerhaften Bestehen im Berufsleben erforderlich sind, zunehmend schwieriger. Mit dem Kompetenzbegriff sollen deshalb stärker die individuumsbezogenen Fähigkeiten gefasst werden. Die Einführung des Begriffs der Kompetenz lenke somit den Fokus auf die Subjektivierung von Anforderungen, welche die zunehmende Selbstverantwortung des Individuums (vgl. Moldaschl 2002; Schönberger/Springer 2003) und somit die Selbstorganisation und Selbstrationalisierung des arbeitenden Subjekts (vgl. Kratzer 2003) umfasst.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91951-5_4

Full citation:

Truschkat, I. (2010)., Kompetenz – Eine neue Rationalität sozialer Differenzierung?, in T. Kurtz & M. Pfadenhauer (Hrsg.), Soziologie der Kompetenz, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 69-84.

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