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219655

(2010) Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler.

Die Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses

Robyn Fivush, Florian Hessel

pp. 45-53

Wir alle erzählen immer wieder Geschichten aus unserem Leben. Wir tun dies mit Freunden und der Familie, nicht selten im Rahmen alltäglicher Tätigkeiten, etwa beim Essen oder auf Reisen. Erzählt wird gerade Geschehenes ebenso wie Geschichten, die schon länger zurückliegen. Über diese Geschichten konstruieren wir für uns und für andere, wer wir sind. Diese Fähigkeit bildet sich parallel zum körperlichen Heranwachsen aus. Erlernt wird sie im gemeinsamen familialen Erinnerungsgespräch. Es ist weiterhin so, dass die Art und Weise des gemeinsamen Erinnerns, die aufgrund verschiedener Faktoren variiert — Bildung, regionale Herkunft, Geschlecht -, die Form in der die je individuelle Vergangenheit erzählt wird und damit verbunden die jeweilige Selbstwahrnehmung der Erzählenden prägt. Diese kommunikativen und somit interaktiven Erinnerungsakte stellen selbst einen Entwicklungsprozess dar, durch den Kinder die Werte und Fertigkeiten erwerben, die zur Entwicklung einer individuellen Lebensgeschichte oder Autobiographie notwendig sind.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00344-7_4

Full citation:

Fivush, R. , Hessel, F. (2010)., Die Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses, in C. Gudehus, A. Eichenberg & H. Welzer (Hrsg.), Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler, pp. 45-53.

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