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217814

(2006) Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pierre Bourdieu

Zur Kritik der symbolischen Gewalt

Stephan Moebius

pp. 51-66

Pierre Bourdieu gehört neben Raymond Boudon, Alain Touraine und Michel Crozier zu den vier "modernen Klassikern", die seit 1960 eine geradezu paradigmatische Funktion innerhalb der französischen Soziologie einnehmen (vgl. Moebius/Peter 2004b). Im Vergleich zu den anderen drei Soziologen führt sein Denken nicht nur die Tradition der Durkheim-Schule am deutlichsten fort (vgl. Moebius 2006a), sondern Bourdieu knüpft auch am konsequentesten an die strukturalistische Kulturtheorie von Claude Lévi-Strauss an, indem er sie jedoch gleichzeitig überschreitet (vgl. href="#CR24">Reckwitz 2000: 308): Erstens transformiert er die strukturalistische Kulturtheorie mit Hilfe des noch zu klärenden "Habitus-Begriffs' in eine "Theorie sozialer Praxis", "die sich sowohl von der subjektivistischen Theorie des intentionalen Bewusstseins als auch von der objektivistischen Theorie des unbewussten Geistes distanziert […]." (Reckwitz 2000: 310). Er nimmt dabei unter anderem Denkansätze des Durkheim-Schülers und Vorreiters der strukturalistischen Kulturtheorie, Marcel Mauss, auf (vgl. Moebius 2006a), indem er verstärkt den Blick auf die "Techniken des Körpers", die "praktische Vernunft", die Klassifikationsformen, die Relationen und die Entstehung übersubjektiver symbolischer Sinnzusammenhänge lenkt. Zweitens greift er auf Theorieansätze von Max Weber, Karl Marx und Norbert Elias zurück, mit Hilfe derer er einerseits Herrschaftsmomente und andererseits die spezifische historische Entwicklung symbolischer Sinnsysteme in den Blick nimmt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90017-9_5

Full citation:

Moebius, S. (2006)., Pierre Bourdieu: Zur Kritik der symbolischen Gewalt, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 51-66.

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