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217346

(2019) Handbuch Sozialraum, Dordrecht, Springer.

Wohnen und Wohnungspolitik

Judith Knabe

pp. 635-658

Wohnen ist ein komplexes Phänomen, eine menschliche Praxis, welche vorrangig eine anthropologische, philosophische Bearbeitung findet und sich mit Fragen der Raumaneignung auf der Ebene des Subjektes befasst. Wohnungspolitik hingegen ist ein bisher wenig als eigenständig anerkanntes Politikfeld mit einem meist genuin politikwissenschaftlichen, konstruktivistisch/institutionell geprägten Politikverständnis, in dem das Soziale und das Politische sowie Fragen von Macht und Ordnungen wenig Beachtung finden.In Anbetracht zunehmender sozialräumlicher Spannungsfelder in urbanen Räumen (etwa durch Gentrifizierung verursachte Segregationen, steigende Mieten, zunehmende Zwangsräumungen, Privatisierung und Überwachung öffentlichen Raums usw.), erscheint das Thema Wohnen und Wohnungspolitik wieder virulenter in der Öffentlichkeit und macht eine Auseinandersetzung notwendig. Der Artikel trägt diesem Umstand Rechnung, indem die vielfältigen Aspekte des Wohnens als sozialräumliche Frage und damit relational aufgeschlossen werden. Dazu werden zunächst individuelle Fragen des ‚Wohnens als Handlung oder Sozialisationsprozess' aus sozialphilosophischer Sicht dargestellt. Anschließend wird ‚Wohnen als soziale Praxis' zum (Sozial)raum ins Verhältnis gesetzt, um aus dieser relationalen wohn- und raumtheoretischen Position die (Un)gleichheitsperspektive einnehmen zu können. Ein historischer Rückblick der gesellschaftlichen Veränderungen von Wohnformen und den jeweiligen (wohnungs-)politischen Bedingtheiten soll eine Einschätzung gegenwärtiger politischer und sozialwissenschaftlicher Herausforderungen ermöglichen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-19983-2_39

Full citation:

Knabe, J. (2019)., Wohnen und Wohnungspolitik, in F. Kessl & C. Reutlinger (Hrsg.), Handbuch Sozialraum, Dordrecht, Springer, pp. 635-658.

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