Repository | Book | Chapter

Aufmerksamkeit

William Stern

pp. 653-676

Die Psychologie der vergangenen Jahrzehnte hatte dem Problem der Aufmerksamkeit sehr viele Bemühungen, theoretische und experimentelle1), zugewandt. Aber sie hatte hierbei bis vor kurzem fast ausschliesslich die gegenständliche Seite des Problems beachtet, d.h. die Bewusstseinsbeschaffenheit der Inhalte, die von der Aufmerksamkeit erfasst werden. Oft wurde hierbei sogar die Meinung laut: Aufmerksamkeit sei nichts anderes als gesteigerte Klarheit und Deutlichkeit psychischer Inhalte. — Eine weitere Verengung erfuhr die Theorie dadurch, dass man als "Gegenstände" der Aufmerksamkeit vornehmlich Sinnesreize, Wahrnehmungsgestalten und Bedeutungsgehalte(z.B. von Wörtern, Sätzen, Bildern) berücksichtigte; man kannte also fast nur die betrachtende Aufmerksamkeit. Hierdurch erhielt der gesamte Tatbestand etwas Statisches, ja Lebloses.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-011-8825-8_12

Full citation:

Stern, W. (1935). Aufmerksamkeit, in Allgemeine Psychologie auf personalistischer Grundlage, Dordrecht, Springer, pp. 653-676.

This document is unfortunately not available for download at the moment.