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215719

(1979) Deutsche Soziologie seit 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Zur Wissenschaftstheoretischen Situation der Deutschen Soziologie

Hans Lenk

pp. 108-132

Im folgenden werden Thesen zur wissenschaftstheoretischen Situation der Soziologie und ihrer historischen Einflußfaktoren — unter Berücksichtigung der deutschen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten — aufgestellt, ohne daß im einzelnen die historischen Traditionen und Gegensätze dokumentierend oder nur geschichts-und entwicklungsgetreu dargestellt werden könnten. Die Thesen bleiben hier skizzenhafte Behauptungen, die eher dem systematischen Zweck dienen, den gegenwärtigen methodologischen und wissenschaftstheoretischen Diskussionsstand in der deutschen soziologischen Szene verständlich zu machen — mit seinen divergierenden Ansätzen und seinen Neigungen, von einer scharfen Methodenkontroverse in den sechziger Jahren zu einem mehr oder minder beziehungslosen Kaleidoskop nebeneinander bestehender Ansätze oder Schulen überzugehen. Die Polemik aus dem sogenannten Positivismusstreit scheint ein wenig erschöpft; man diskutiert zwar wieder miteinander, aber ist eben "nett zueinander"; man kritisiert nicht fundamental, sondern ein wenig leicht, geplänkelartig. Man geht kaum wirklich auf gegnerische Argumente ein, sondern übt sich in flexiblen Rund-um-Verteidigungsscharmützeln mit leichten Waffen und oft unscharfer Munition — von Ausnahmen direkter gezielter und mit scharfer Munition auch wissenschaftstheoretischer Provenienz etwa von seiten des Vertreters der verhaltenstheoretischen Position beim 17. Deutschen Soziologentag abgesehen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83690-8_4

Full citation:

Lenk, H. (1979)., Zur Wissenschaftstheoretischen Situation der Deutschen Soziologie, in G. Lüschen (Hrsg.), Deutsche Soziologie seit 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 108-132.

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