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199509

(2013) Angst, Stuttgart, Metzler.

Angst ist einerseits eine »Elementar-Emotion des menschlichen Organismus« (Böhme 2003, 30), die in ihrer affektiven und physiologischen Mechanik als eine anthropologische Konstante begriffen werden kann (s. Kap. II. 11); andererseits ist sie ein kulturelles Phänomen. Wie Angst erlebt wird, wovon sie motiviert ist und wie sie sich ausdrückt, ist historisch wandelbar. »Kulturelle Techniken und Habitus haben sich um den Körper gelegt oder sind gar in ihn eingedrungen […]. Damit haben sich kulturelle Semantiken und Techniken ›verkörpert‹, so daß […] jede Angst, die sich zu spüren gibt, immer zugleich die Engramme kultureller Umwelten aufweist […]« (Böhme 2003, 31). In kulturhistorischer Hinsicht unterscheidet sich die Angst der desintegrativen Moderne von jener der ordnungsstabileren Antike (vgl. Schulz 1965, 2 f.) genauso wie von jener ambivalenten Angst des Mittelalters (vgl. Schlesier 1988; Gerok-Reiter/Obermeier 2007).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05300-8_2

Full citation:

Koch, L. , Bongardt, M. , Demmerling, C. , Tuschling, A. , Fuchs, T. , Micali, S. , Ahrens, J. , Ramstedt, M. , Balke, F. , Stäheli, U. , Hörl, E. , Kanz, C. , Eibl, (2013)., Epistemologie der Angst, in L. Koch (Hrsg.), Angst, Stuttgart, Metzler, pp. 5-140.

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