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199360

(2014) Theorien in der Entwicklungspsychologie, Dordrecht, Springer.

Denkentwicklung aus dem Blickwinkel des strukturgenetischen Konstruktivismus

Siegfried Hoppe-Graff

pp. 148-173

Es ist kaum vorstellbar, dass in einer wissenschaftlichen Darstellung der geistigen Entwicklung in Kindheit und Jugend die mit dem Schweizer Forscher Jean Piaget verbundene Theorie ausgeklammert wird. Sie bildet den impliziten, häufig sogar den expliziten Ausgangspunkt für die meisten Untersuchungen und fließt stillschweigend in die aktuelle Theoriebildung ein, sei es auch nur, um Piaget zu widerlegen oder sich von ihm abzuheben. Deshalb kann es nicht verwundern, dass Bond und Tryphon (2007) bei der Auszählung der im Handbook of Child Psychology verwendeten Quellen herausfanden, dass Piaget der am häufigsten zitierte Autor war. Von der Biologie herkommend, galt sein primäres Interesse erkenntnistheoretischen (epistemologischen) Fragen. Jean Piaget gilt heute als der Begründer der genetischen Epistemologie, also jener Disziplin, welche die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis dadurch zu verstehen versucht, dass sie deren Entwicklung beim Menschen beobachtet. Vor diesem Hintergrund hat Piaget eine genuin entwicklungspsychologische Theorie entworfen, die am treffendsten als strukturgenetischer Konstruktivismus bezeichnet werden kann. Es ist das Ziel dieses Kapitels, die komplexe Theorie auf verständlichem Niveau vorzustellen (siehe auch die Schlüsselbegriffe in Tabelle 6.1, S. 150) und dabei auch Veränderungen anzusprechen, die sich in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-34805-1_6

Full citation:

Hoppe-Graff, S. (2014)., Denkentwicklung aus dem Blickwinkel des strukturgenetischen Konstruktivismus, in L. Ahnert (Hrsg.), Theorien in der Entwicklungspsychologie, Dordrecht, Springer, pp. 148-173.

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