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199295

(2011) Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Société perdu?

Eine Recherche

Andreas Göbel

pp. 45-72

Der Anlass für die nachfolgenden Bemerkungen ist die Frage nach den theoretischen Möglichkeiten, die Theorie sozialer und speziell: gesellschaftlicher Differenzierung mit einem handlungstheoretischen Begründungsrahmen zu versehen. Ich will zu dieser Diskussion über die "Möglichkeiten und Grenzen handlungstheoretischer Ansätze" in differenzierungstheoretischer Absicht freilich nicht frontal beisteuern, sondern stattdessen die differenzierungstheoretischen Implikationen eines systemtheoretischen Begriffs von Gesellschaft diskutieren. Dabei interessiert mich nicht die Parsons'sche Fassung von 'society" als ein Typus eines sozialen Systems, das durch ein "highest level of self-sufficiency" gekennzeichnet ist, sondern vielmehr die völlig andere, aber eben auch systemtheoretische Fassung, die die Theorieofferte Niklas Luhmanns (dezidiert gegen das Parsons-Verständnis) dem Gesellschaftskonzept gegeben hat. Dieses Konzept wiederum ist differenzierungstheoretisch deshalb von erheblichem Gewicht, weil an ihm entlang einerseits die Luhmann'sche Theorie ihr differenzierungs- qua gesellschaftstheoretisches Grundverständnis elaboriert, andererseits genau dieses Selbstverständnis aus einer handlungstheoretischen Perspektive problematisiert wird. Thomas Schwinn (2001) hat dazu in der Weber'schen Tradition einer Gesellschaftstheorie ohne Gesellschaftsbegriff das Stichwort geliefert: "Differenzierung ohne Gesellschaft".

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93143-2_3

Full citation:

Göbel, A. (2011)., Société perdu?: Eine Recherche, in T. Schwinn, C. Kroneberg & J. Greve (Hrsg.), Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 45-72.

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