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193511

(1982) Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Identität und Sinn

Georg Scherer

pp. 1-203

"Identität" ist in der Gegenwart zu einem weitverbreiteten Schlagwort geworden. Man spricht von personaler und sozialer Identität, von Identitätssuche, Identitätskrise und Identitätsverlust. Dabei geht es nicht nur um die Identität des einzelnen Menschen, sondern auch um die von Staaten, Nationen, Kirchen, Parteien, Landschaften und Städten, von Institutionen und allen möglichen sozialen Gruppierungen. Literarische oder künstlerische Produktionen werden als Ausdruck von Identitätsproblemen gewertet oder den Kunstwerken selbst im Hindurchgang durch eine oft weitläufige und verzweigte Wirkungsgeschichte eine besondere Art von Identität zugeschrieben (G. Gadamer). Im Zuge des inflationären Gebrauchs des Wortes Identität gerät dieses in Gefahr, einer gewissen Bedeutungsunschärfe zu verfallen. Dennoch scheinen sich bei der wechselhaften Vielfalt der Zitationen von Identität zwei Bedeutungskomponenten immer durchzuhalten, ohne welche selbst der leerste Gebrauch dieses Wortes sinnlos wird. Identität meint offenbar innerhalb der erwähnten Zusammenhänge immer so etwas wie das Einssein von Personen oder sozialen Gebilden mit sich selbst, die Übereinstimmung mit sich als gelingendes Bei-sich-sein. In diesem Sinne ist Identität innerhalb des Bedeutungsfeldes angesiedelt, welches in älteren Terminologien durch Ausdrücke wie Selbst- oder Ichfindung, Selbstsein bzw.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-87619-5_1

Full citation:

Scherer, G. (1982). Identität und Sinn, in Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 1-203.

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