Repository | Book | Chapter

187843

(2016) Schopenhauer und die Deutung der Existenz, Dordrecht, Springer.

Schopenhauer lebte in einer Epoche, in welcher die Hermeneutik von einer juristi schen, theologischen und literarischen Hilfsdisziplin zu einer philosophischen Hauptdisziplin avancierte. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß sich die für die Aufk lärung kennzeichnende rationalistische Konzeption einer universalen Vernunft als brüchig erwies und durch die Überzeugung abgelöst wurde, die Vernunft sei aufgrund ihrer Vermittlung durch Geschichte und Sprache endlich, so daß sich der Sinn ihrer Objektivationen allenfalls auf dem Umweg über eine hermeneutische Bemühung verstehen lasse. Die für die skizzierte Wende entscheidenden Impulse gingen von Friedrich D. E. Schleiermacher aus, der ab 1810 an der neu gegründeten Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin protestantische Th eologie lehrte. Ebenfalls in Berlin wirkten damals die Philologen August Boeckh und Friedrich A. Wolf , die – wie Schleiermacher – als führende Vertreter des hermeneutischen Denkens dieser Zeit gelten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05589-7_3

Full citation:

Welsen, P. , Regehly, T. , Zaborowski, H. (2016)., Hermeneutik, in T. Regehly & D. Schubbe (Hrsg.), Schopenhauer und die Deutung der Existenz, Dordrecht, Springer, pp. 157-211.

This document is unfortunately not available for download at the moment.