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187728

(2019) Handbuch Erkenntnistheorie, Dordrecht, Springer.

Doxastischer Voluntarismus und epistemisches Handeln

Verena Wagner

pp. 218-224

Als ›doxastischen Voluntarismus‹ (von griech. doxa, ›Meinung‹, und lat. voluntas, ›Wille‹) bezeichnet man die These, dass die Ausbildung von Überzeugungen und anderen doxastischen Einstellungen willentlich kontrolliert werden kann. Die Bekräftigung des doxastischen Voluntarismus scheint eine Voraussetzung dafür zu sein, dass bestimmte Dinge gewusst werden müssen, geglaubt werden sollen oder nicht für wahr gehalten werden dürfen. Mit normativen Beurteilungen dieser Art werden Personen als epistemisch und doxastisch Handelnde adressiert, die durch verschiedene Gründe geleitet werden. Wendet man hier das aus dem praktischen Bereich bekannte Prinzip ›Sollen impliziert Können‹ an, so scheint klar, dass die angeführten normativen Beurteilungen nur dann legitim sind, wenn die betroffenen Personen in einer hinreichenden Weise Kontrolle über ihren epistemischen Apparat und ihre doxastischen Einstellungen haben. So wie von einer gefesselten Person nicht verlangt werden kann, dass sie im Zustand...

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04632-1_28

Full citation:

Wagner, V. (2019)., Doxastischer Voluntarismus und epistemisches Handeln, in M. Grajner & G. Melchior (Hrsg.), Handbuch Erkenntnistheorie, Dordrecht, Springer, pp. 218-224.

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