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Versuch einer Deutung der Polyperspektivität

Walter Biemel

pp. 236-263

Den Versuchen einer philosophischen Deutung von Kunstwerken aus dem Gebiet der Literatur möge ein Versuch aus dem Bereich der Malerei folgen. Gerade die bildende Kunst hat sich in unserem Jahrhundert so sprunghaft gewandelt, so weit von der Kunst des 19. Jahrhunderts entfernt, daß der Betrachter, für den die traditionelle Kunst den Leitfaden des Sehens abgibt, von der Kunst der Gegenwart oft befremdet ist. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, daß ein Snobismus auffallend zugenommen hat, der das Ungewohnte, das Unerhörte, übrigens immer das Allerletzte, als die endlich gefundene "wahre Kunst"ausgibt. Dieser kriterienlose Snobismus hätte sich nie so entfalten können, wenn sich nicht tatsächlich zwischen dem Künstler und dem Betrachter eine Kluft aufgetan hätte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-3368-8_5

Full citation:

Biemel, W. (1968). Versuch einer Deutung der Polyperspektivität, in Philosophische Analysen zur Kunst der Gegenwart, Dordrecht, Springer, pp. 236-263.

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