Repository | Book | Chapter

223032

(2012) Politische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die Staatstheoretische Debatte in Deutschland

Jürgen Hartmann

pp. 91-100

Die Politikwissenschaft hat in Deutschland keine längere Tradition. Bis vor gut 60 Jahren nahmen sich andere Fächer der wissenschaftlichen Politikerörterung an, vor allem die Rechtswissenschaft. Die Philosophie isolierte sich mit ihrer hohen Abstraktion von den Phänomenen der Alltagspolitik. Seit dem 19. Jahrhundert stand sie unter dem Einfluss der begriffsrealistischen Hegelschen Theorie. Hegel intonierte die Leitmelodie auch für Geister geringeren Ranges. Näher an der Politikerfahrung lag die Staatslehre. Sie war ein Produkt der Universitäts- und Staatsreformen in Preußen und anderen deutschen Staaten. Die vom Vater des wilhelminischen Staatsrechts Paul Laband (1838–1918) kanonisierte Aufgabe des staatlichen Rechts ist es, Ordnung zu stiften. Ein wohlgeordneter Staat schafft sein Recht, und wenn er das öffentliche Recht kraft einer guten Verwaltung und einer wohlausgebildeten Justiz mit Leben zu füllen versteht, erübrigt sich die Politik als Alltagsgeschehen. Die Politik – verkörpert in Monarch, Regierung und Gesetzgeber – muss nur hin und wieder bemüht werden, um der Verwaltung und Rechtsprechung neue Vorgaben zu verordnen, sobald die Rechtspraxis Änderungsbedarf anzeigt. Das Staats- und das Verwaltungsrecht geben den Beamten und den Richtern die grundlegenden politischen Informationen. eorien der empirischen Politikforschung

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-94309-1_7

Full citation:

Hartmann, J. (2012). Die Staatstheoretische Debatte in Deutschland, in Politische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 91-100.

This document is unfortunately not available for download at the moment.