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199835

(2013) Handbuch Medienwirkungsforschung, Dordrecht, Springer.

Agenda Setting – zwischen gesellschaftlichem Phänomen und individuellem Prozess

Kristin Bulkow, Wolfgang Schweiger

pp. 171-190

Die Thematisierungsfunktion ist eine der wichtigsten Funktionen der Massenmedien in demo kratischen Gesellschaften. Medien stellen jedoch nicht nur Themen für die öffentliche Kommunikation bereit, sondern vermitteln über die unterschiedliche Betonung in der Berichterstattung auch, wie wichtig diese Themen sind, und bestimmen dadurch die Tagesordnung der Öffentlichkeit mit. Kaum ein Ansatz der Medienwirkungsforschung hat so viele Publikationen hervorgebracht wie die diesem Phänomen zugrunde liegende Agenda Setting-Hypothese. Dennoch steht ihre generelle Einbindung und die Einbindung der empirischen Befunde in ein tragfähiges Theoriegerüst noch immer aus. Entsprechend fragmentiert präsentiert sich der Ansatz, und entsprechend gering ist der Erkenntnisfortschritt, der aus der inzwischen 40-jährigen Forschungsgeschichte resultiert. Gut belegt sind die Annahmen des Ansatzes einzig für das Aggregatniveau. Da die zentrale Zielgröße des Agenda Setting jedoch individuelle Kognitionen sind, erweist sich die Tatsache, dass auf Individualniveau meist nur schwache und uneinheitliche Befunde nachweisbar sind, als problematisch für den gesamten Ansatz. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die zentralen Konstrukte, Modelle und Forschungsperspektiven des Agenda Setting-Ansatzes. Dabei wird dem Spannungsfeld zwischen Agenda Setting als gesellschaftlichem Phänomen und Agenda Setting als individuellem Prozess besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-18967-3_8

Full citation:

Bulkow, K. , Schweiger, W. (2013)., Agenda Setting – zwischen gesellschaftlichem Phänomen und individuellem Prozess, in W. Schweiger & A. Fahr (Hrsg.), Handbuch Medienwirkungsforschung, Dordrecht, Springer, pp. 171-190.

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